// Monika Gies, Ruhrfestspiele Recklinghausen
Katharina Debus auf eine Musikrichtung festlegen zu wollen, täte ihr Unrecht. Ihr Repertoire reicht heute von Jazz über Pop, Funk und Soul bis hin zur Klassik – ihr Können liegt dabei im Experiment. Ob sie nun nur von einem Kontrabass begleitet, wie in ihrem Duo "frau contra bass" – zusammen mit Hanns Höhn die musikalische Essenz bekannter Songs freilegt und in eine neue, auf ihre wesentliche reduzierte Form gießt, oder aber als einzige Frau des Vocal-Ensemble SLIXS die Grenzen des stimmlich Darstellbaren erweitert – immer macht ihr spielerisches, virtuoses Überschreiten musikalischer Genregrenzen beim Hören unfassbaren Spaß, um nicht zu sagen: süchtig.
Nach ihrer gesanglichen Ausbildung bei Elizabeth Eaton in Hamburg trat sie zunächst in Musicals ("Rent" am Capitol Theater Düsseldorf, "Der kleine Horrorladen" Musicaltheater Duisburg) auf, bevor sie ihre gesangliche Ausbildung bei Mike Cinnemon in Berlin fortsetzte. Bei ihm lernte sie auch das Funktionale Atem- und Stimmtraining nach Frederick Husler kennen, nach dem sie selbst mittlerweile unterrichtet. Fortan stand sie als freie Sängerin u.a. mit Künstlern wie John Lord, Paul Carrack oder Daliah Lavi auf der Bühne. 2014 wurde sie zusammen mit SLIXS von Bobby McFerrin eingeladen, mit ihm auf Europatournee zu gehen. Seit 2009 ist Katharina Debus auch als Stimmbildnerin und Bühnenmusikerin tätig (Zusammenarbeit u.a. mit Karin Henkel am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Rafael Sanchez am Deutschen Theater Berlin, Anselm Weber und Daniela Löffner) und stand im Rahmen der Produktionen "VocalVirus" (Regie: Frieder Venus) am Neuen Theater in Halle und "Time to close your eyes" (Regie: Olaf Kröck) am Schauspielhaus Bochum selbst auf der Bühne. Ihre langjährige Bühnenerfahrung kam ihr bei ihrer Tätigkeit als Stimmbildnerin des Deutschen Theaters Berlin ebenso zugute wie bei ihren Stimmcoachings für "The Voice of Germany" oder "The Voice Kids" – denn sie weiß nicht nur, wovon sie spricht, wenn es um die richtige Gesangstechnik geht, sondern auch in Fragen der Bühnenpräsenz unter Lampenfieber, wenn der Atem zu stocken droht, aber dennoch fließen muss.